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Wie heißt das Seil?

Mütter und Väter kamen mit ihren Kindern im Alter von 4-12 Jahren im Bielefelder „Bunten Haus“ zusammen, um miteinander zu diskutieren und voneinander zu lernen. Während die Erwachsenen, umsichtig moderiert von Ingrid, Elke und Joachim, eher theoretisierten, forderte die größeren Kinder das umliegende Gelände mit Wiesen und Wäldern am Südhang des Teutoburger Waldes ganz praktisch heraus. Hier hatten die beiden Draußen-Trainer Carsten und Kerstin allerlei knifflige Aufgaben vorbereitet. Um ausreichend Spiel für die Kleinen kümmerten sich die Erzieher/-innen Sonja, Anne, Sven und Annett. Auch Haus- und Küchenpersonal zeigten sich für den Ansturm von knapp 30 Kindern und ebenso vielen Erwachsenen gut vorbereitet.

Als ein Höhepunkt erwies sich ein Tag mit dem Bielefelder Erziehungswissenschaftler Dr. Hans Martin Kuhn. Kenntnisreich und detailliert wurde von morgens bis nachmittags referiert und debattiert. Beginnend mit der Frage: „Was ist eigentlich Begabung?“ über die Reflektion eigener Wahrnehmungen und Erinnerungen des Spannungsfelds „Schule“ bis zur Vorstellung mutmachender Vorreiter-Schulen auch in Deutschland. Trotz der teilweise „brütenden“ Hitze ging im Plenum das Interesse nicht verloren. Und auch nicht die Streitlust: Die auf Bundesländerebene aufgelegten Schulgesetze wurden massiv und fundiert kritisiert.

Nach fünf Tagen waren sich alle einig: Ein Seil wird nicht nur gebraucht, um sowohl luftige Höhen am Segelmast zu erklimmen als auch den einen oder anderen Baumwipfel oder Berggipfel sicher zu erklettern. Es ist unverzichtbar, um Überblick und Orientierung zu gewinnen und um Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln. Und man braucht es für den Auf- und Abstieg.
Am Freitag hieß es Abschied nehmen.
Gut dass das Seil und die Bildung bei ver.di bleiben.


(18.08.2006)