Die rasante Form der Digitalisierung in der Arbeitswelt war eine Reaktion auf die Gefährdung unserer Gesundheit und öffentlichen Sicherheit. Innerhalb von wenigen Wochen haben viele Beschäftigte unterschiedlicher Berufe und Branchen ihre Tätigkeit ins Homeoffice verlegt. Arbeitswege erledigen sich, wenn sich Kolleg*innen in Online-Konferenzen austauschen. Über Wochen durften oder wollten Arbeitnehmer*innen sich nicht ins Büro setzen und bevorzugten die Arbeit von Zuhause. Damit hat überraschend schnell eine bisher ungeahnte Dimension der Digitalisierung in der Arbeitswelt insgesamt stattgefunden, die viele abhängig Beschäftigte betrifft. Inzwischen greifen auch Parteien die vielen offenen Fragen auf und treten mit Vorschlägen, wie dem Recht auf Homeoffice oder dem Ersatz von Dienstreisen durch Videokonferenzen auf den Plan.

In diesem Seminar gehen wir den Fragen nach:

• Was wissen wir eigentlich darüber, welche Vor- und Nachteile die schnelle Digitalisierung am Arbeitsplatz für die Beschäftigten mit sich bringt?
• Welche Bereiche (z.B. Arbeitsschutz und -sicherheit) müssen neu betrachtet und gegebenenfalls neu geregelt werden?
• Wie steht es um die flächendeckende Bereitstellung von digitaler Infrastruktur und um die Frage der Erreichbarkeit und der Kontrolle?
• Wie kann die Mitbestimmung gewährleistet werden, wenn die räumliche Trennung der Beschäftigten zur Norm wird?

Eine drängende Aufgabe der Arbeits- und Wirtschaftspolitik ist es nun, hier zeitnah für Klarheit und Sicherheit im Handeln zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen zu sorgen. Gemeinsam erarbeiten wir uns eine gewerkschaftliche Position zu dieser Thematik.