Zu Zehntausenden, später sogar zu Hunderttausenden gingen die Bürger*innen der DDR friedlich auf die Straße, um für Freiheit sowie für Recht und Mitbestimmung zu demonstrieren. Mit Erfolg. Nun, dreißig Jahre nach der Wende und der Wiedervereinigung, zieht sich noch immer eine Mauer muss durch die Republik. Zum einen sind noch immer Unterschiede im Gehalt und der Rente zu finden, zum anderen halten sich hartnäckig Stereotype und Vorurteile von Ostdeutschen und Westdeutschen. Wie kann das sein?

Am Beispiel der Schokoladenfabrik der Firma Stollwerck in Saalfeld wollen wir exemplarisch betrachten, welche Transformationen die Nachwendezeit mit sich brachte und welche Auswirkungen diese Brüche noch heute haben. Zudem nehmen wir die Rolle zentraler Akteure wie der Treuhand, Gewerkschaften und Parteien in den Blick. Inwiefern haben sie zu der unsichtbaren Mauer beigetragen, und welche Handlungsmöglichkeiten haben sie, um diese zu beseitigen? Wir schauen auf aktuelle politische Entwicklungen, auf neue soziale Bewegungen und natürlich auch auf uns selbst.

Das Seminar soll dabei nicht belehren, sondern eine Möglichkeit des Austauschs und Dialogs bieten, um letztlich zu schauen, in was für einer Demokratie, in was für einer Gesellschaft, wir eigentlich leben möchten.