Antisemitismus verstehen und präventiv begegnen. Weiterbildungstag für Multiplikator*innen und Seminarleitungen in der Erwachsenenbildung

Hinweis: Die Veranstaltung findet nun online statt!

Online-Veranstaltung
Beginn: 09:30 Uhr, Ende: ca. 13:30 Uhr

Programm

Podiumsgespräch
Titel: Antisemitismuskritische Erwachsenenbildung gestalten - Ein Gespräch über ihre Notwendigkeit und bestehende Handlungsmöglichkeiten
Mit: Ricarda Theiss von OFEK e.V. und Moritz Tempel vom Sara-Nussbaum-Zentrum für jüdisches Leben Kassel

Aktuell beobachten wir einen starken Anstieg antisemitischer Vorfälle. Eine besondere Zuspitzung der Situation wird seit dem 07.10.2023 verzeichnet. Im Gespräch mit Ricarda Theiss von OFEK e.V. und Moritz Tempel vom Sara-Nussbaum-Zentrum für jüdisches Leben in Kassel wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, was diese Zahlen für das gesellschaftliche Miteinander und insbesondere für die Betroffenen von Antisemitismus bedeuten. Gemeinsam wollen wir darauf schauen, welche Handlungsoptionen Multiplikator*innen und Bildner*innen in der Erwachsenenbildung haben, um Antisemitismus als gesellschaftliches Diskriminierungs- und Gewaltverhältnis in der Bildungsarbeit etwas entgegenzusetzen.

Workshop 1:
Titel: Herausforderungen antisemitismuskritischer Bildungsarbeit
Veranstaltet von Jan Harig (Bildung in Widerspruch)

Der Umgang mit antisemitischen Denk- und Handlungsweisen stellt Multiplikator:innen und pädagogische Fachkräfte vor besondere Schwierigkeiten: Sie müssen verschiedene Erscheinungsformen von Antisemitismus erkennen, psychosoziale Funktionen und Kontexte verstehen, selbstreflexiv Arbeiten und (potenziell) Betroffene vor antisemitischer Aggression schützen.
Neben einer eingehenden Durchdringung des Gegenstandes soll es im Workshop daher vor allem um Herausforderungen und Qualitätsmerkmale antisemitismuskritischer Bildungsarbeit gehen. Dabei reflektieren die Teilnehmenden eigene bildungspraktische Zugänge und lernen methodische Beispiele und Materialien kennen, die in der eigenen Arbeit genutzt werden können.

Workshop 2:
Titel: Antisemitismus entgegen: Ein Einblick aus der Bildungsperspektiv
Veranstaltet von Ricarda Theiss (OFEK e.V.)

Antisemitismus ist ein tief verwurzeltes gesellschaftliches Problem, das sich in unterschiedlichen Formen zeigt – sowohl historisch als auch in der Gegenwart. In unserem Workshop lernen Sie, Antisemitismus als eigenständiges Phänomen zu erkennen. Wir zeigen, wie antisemitische Vorfälle oft in Umfeldern entstehen, die andere Diskriminierungen tolerieren, und vermitteln praxisorientierte Ansätze zur Thematisierung, ohne diese isoliert von anderen Diskriminierungsformen zu behandeln. Dabei legen wir den Fokus auf die Entwicklung von Schulprozessen und präventiv-pädagogischen Programmen, die langfristig Wirkung zeigen. Zudem bieten wir konkrete Interventionsstrategien, um antisemitischen Vorfällen im Bildungsbereich adäquat zu begegnen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Einbindung jüdischer Perspektiven, um antisemitische Einstellungen umfassend zu bekämpfen und jüdische Kinder sowie Familien als aktive Akteur*innen in die Präventionsarbeit einzubeziehen. Schließlich diskutieren wir, wie strukturelle Veränderungen angestoßen werden können, um Antisemitismuskritik nachhaltig in Bildungsinstitutionen zu verankern und langfristig wirksame Lösungen zu entwickeln.

Die Teilnahme an dem Weiterbildungstag ist kostenlos.

Hinweis: Die Workshops finden gleichzeitig statt, sodass nur ein Workshop besucht werden kann.