01.12.-05.12.2025 | ver.di - Bildungsstätte Saalfeld

Deutschland Ein- und Auswanderungsland.
Nach 70 Jahren Anwerbe-Abkommen

SF0325120105     Verfügbar


In den 50er Jahren kam die erste Gruppe sogenannter „Gastarbeiter“ aus Italien nach Deutschland. In den 60er und 70er Jahren schloss Deutschland u.a. mit der Türkei und den süd- und südosteuropäischen Ländern Anwerbe-Abkommen. Migration aus sozio-ökonomischen Gründen ist keine unbekannte Erfahrung in der deutschen Geschichte. Das Einwanderungsland Deutschland hat selbst Auswanderungsgeschichte. In den vergangenen Jahrhunderten wanderten viele Deutschen vor allem nach Amerika aus. Das Seminar nimmt das 70. Jubiläum des Anwerbe-Abkommens mit Italien zum Anlass, an diese beiden Erfahrungen zu erinnern, um vergangene Erfahrungen und Versäumnisse für die gegenwertige Migrationspolitik fruchtbar zu machen. Das besondere Augenmerk des Seminars gilt jedoch der Frage nach einem teilhabenden und teilnehmenden Zusammenleben in der deutschen Einwanderungsgesellschaft nach siebzig Jahren (Arbeits-) Migrationsgeschichte. Es werden die Migrationsdiskurse/-debatten samt deren zentraler Begriffe dargestellt und hinterfragt.

Auch die Stellung der Frauen und der Minderheiten wird in dieser Migrationsgeschichte durchleuchtet. Thematisiert und diskutiert werden die Kontinuität des Rassismus und die vielfältigen Auswirkungen der Einwanderung auf die Aufnahmegesellschaften.

Schließlich wird den folgenden Fragen nachgegangen: A/ Möglichkeit einer modernen Einwanderungspolitik und die Machbarkeit eines Teilhabe-/Teilnahme-Modelle für Menschen mit Migrationshintergrund; und B/ die Rolle von Gewerkschaften und Betriebsräten, von zivilgesellschaftlichen und migrantischen Organisation in diesem Partizipationsprozess.