04.05.-08.05.2026 | ver.di - Bildungsstätte Saalfeld
Alles Hitler, oder was?!
Mythen, Erinnerungsabwehr und Nationalsozialismus
SF0326050407 Verfügbar
Die Geschichte des Nationalsozialismus und die damit verbundene Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden: Jeder weiß davon, ob aus dem Schulunterricht oder dem alltäglichen Leben. Das Wissen darüber ist erstaunlich deckungsgleich: Wir scheinen alle dasselbe gelernt zu haben. Indessen glaubt jeder vierte Deutsche, das der Nationalsozialismus auch gute Seiten gehabt habe. Im Seminar werden wir uns mit Mythen über den NS, die bis heute eine große Rolle spielen, auseinandersetzen. Ob Trümmerfrauen, Autobahnen, Arbeitslosigkeit auf der einen Seite, Widerstand, Rettung und Unwissenheit der Bevölkerung auf der anderen Seite – welche Mythen begegnen uns und wie werden sie womöglich genutzt, um die historische Verantwortung und die Erinnerung an den Nationalsozialismus abzuwehren?
Wir werden versuchen, die „blind spots“ zum Nationalsozialismus in den Blick zu nehmen und die Mythen zu dekonstruieren. Ein Besuch in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald wird die Dimension der Verbrechen zeigen, aber auch die Herausbildung bestimmter Mythen zum Nutzen der Erinnerungsabwehr. Letztlich soll im Seminar auch gängiges Schul- und Alltagswissen über den Nationalsozialismus überprüft und ggf. korrigiert werden. Zudem soll es auch darum gehen, wie man resistenten Legenden über den Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit ggf. begegnen kann.